Die zum Ausdruck gebrachten Ansichten sind diejenigen von Connor Fitzgerald zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Textes. Andere Teams können andere Ansichten vertreten und andere Anlageentscheidungen treffen.
Der Wert einer Anlage kann gegenüber dem Zeitpunkt der ursprünglichen Investition steigen oder sinken. Von externen Anbietern stammende Daten werden zwar als verlässlich erachtet, doch gibt es keine Garantie für ihre Richtigkeit. Nur für professionelle, institutionelle oder zugelassene Anleger.
Angesichts der zunehmenden Divergenz in der Geldpolitik der Zentralbanken, sehen sich Rentenanleger mit einer neuen, volatileren Realität konfrontiert. Dieses neue Umfeld, das von höherer Inflation und zyklischer Volatilität geprägt ist, wird von mehreren Faktoren bestimmt.
Darunter die sich verschlechternde Haushaltslage in den USA, ein mit übermässig hohen Ersparnissen und Liquidität überschwemmtes Finanzsystem, und die Auswirkungen sich verschärfender geopolitischer Risiken auf die Lieferketten.
Vor diesem Hintergrund ist es für die Zentralbanken schwierig, ihren geldpolitischen Kurs mit einem hohen Überzeugungsgrad festzulegen, zumal gerade drohende Handelszölle die Welt in Atem halten. Gleichzeitig werden die Verzögerungen, bis geldpolitische Stimulierungsmassnahmen ihre Wirkung entfalten, immer grösser, sodass sich der Kreislauf von Marktschwankungen und Unsicherheit fortsetzt.
Für Rentenanleger ist unseres Erachtens eine der wichtigsten Auswirkungen dieses Umfelds die steigende Zinsvolatilität. Gemessen am Bloomberg US Treasury Index hat die Zinsvolatilität in den USA nach der deutlichen Veränderung der US-Inflation im März 2022 den höchsten Stand seit der globalen Finanzkrise erreicht.¹
Strategien, die auf regelmässige Einkünfte ausgerichtet sind und eine grosse statische Allokation an den Kreditmärkten aufweisen, haben die beunruhigenden Auswirkungen dieser neuen Ära volatilerer US-Zinsen zu spüren bekommen.
Angesichts dieser Marktdynamik ist es, zunehmend wichtig geworden, das Risiko einer volatilen Zinsentwicklung zu mindern und gleichzeitig die Chancen möglichst zu nutzen, die sich aus der schwankenden Performance des US-Kredit-Sektors im Vergleich zu US-Staatsanleihen ergeben. «Eine Umschichtung zwischen US-Kredit-Sektoren und US-Staatsanleihen ist je nach Entwicklung der Bewertungen eine potenziell attraktive Möglichkeit zur Bewältigung dieses Umfelds», meint Connor Fitzgerald.
Der Ausblick für die US-Wirtschaft zeigt einige Lichtblicke. Unter anderem aufgrund der relativ soliden Vermögenslage der privaten Haushalte, die im Allgemeinen nicht übermässig zinssensitiv ist, ist eine Verlangsamung durch einen Rückgang der Konsumausgaben weniger wahrscheinlich. Fitzgerald sieht daher nur ein begrenztes Abwärtsrisiko für die Spreads von Investment-Grade-Unternehmensanleihen und geht davon aus, dass sich die Spreads noch einige Zeit in diesem engen Bereich bewegen werden.
Konkret spiegelt die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen das vorsichtige Vorgehen vieler US-Unternehmen in den letzten Jahren wider. Diese Entwicklung setzte während der Pandemie ein, als Unternehmen – als eine Art Versicherungspolice – Schulden aufnahmen und die Liquidität in ihren Bilanzen erhöhten.
Als sich die Wirtschaft im Jahr 2021 schneller als erwartet erholte, beschlossen sie, diese Verbindlichkeiten wieder abzubauen. Noch bevor sich 2022 die Möglichkeit einer erneuten Erhöhung des Fremdkapitals in dieser späten Zyklusphase bot, begann die US-Notenbank, die Zinsen zu erhöhen, was die Unternehmen dazu veranlasste, ihre Ausgaben oder Dividenden zu kürzen, um ihre Bilanzen weiter zu schützen. Das Ergebnis ist nun eine robuste Bonitätslage.
Weniger attraktiv sind dagegen die Bewertungen von US-High Yield-Anleihen mit einem Rating von BB, deren Spread knapp über 1,5 % liegt.² Dennoch sehen wir attraktive Chancen in bestimmten Marktsegmenten, insbesondere im Energiesektor, im globalen Bankensektor und bei einigen Versorgern, wo die Bewertungen weiterhin grundlegende strukturelle Veränderungen widerspiegeln.
Die heutige Investmentlandschaft erfordere einen flexiblen und dynamischen Ansatz bei der Positionierung im Kreditbereich. Besonders die Aufrechterhaltung eines grösseren Liquiditätspolsters bei engen Spreads biete Anlegern die Möglichkeit, bei sinkenden Kursen zu kaufen, wenn die Spreads vergleichsweise attraktiver seien, so Connor Fitzgerald.
Um davon zu profitieren, ist es wichtig, in den verschiedenen Sektoren selektiv vorzugehen. Fitzgerald selbst bevorzugt Emittenten mit soliden Bilanzen und positiven Fundamentaldaten und sucht dann nach einer Wertpapierstruktur, die im Verhältnis zum Verlustrisiko einen Kapitalzuwachs erwarten lässt.
Bei Anwendung dieses Ansatzes würden viele Teile des US-Finanzsektors derzeit attraktiv erscheinen und seien im Vergleich zum Markt auf historischer Basis günstig. Ebenso investiere er lieber in grosse US-Banken, die einen hohen Verschuldungsgrad aufweisen und daher als potenziell «riskanter» gelten, als beispielsweise in einen US-Industrietitel mit niedrigerem Rating.
Dagegen würde er eine 30-jährige Unternehmensanleihe mit hoher Kreditqualität für weniger attraktiv halten, da das Angebot in diesem Marktsegment sehr knapp sei und die Spreads entsprechend eng wären.
Das aktuell volatilere Umfeld erinnert daran, dass Anleger das Marktumfeld nicht vorhersagen können. Sie können jedoch den Prozess steuern, indem sie einen belastbaren und konsistenten Rahmen für die fortlaufende Bewertung der Auf- und Abwärtsrisiken jeder Entscheidung und jeder möglichen Preisentwicklung schaffen.
Auf diese Weise können Anleger versuchen, einen weniger vom Marktumfeld abhängigen Gesamtertrag zu erzielen und mit ihrer Allokation in Kredit-Anlagen verschiedene Ziele zu erreichen, zum Beispiel:
Zur Steigerung oder Diversifizierung der Erträge von Durations-/Liability-Matching-Positionen innerhalb einer wachstumsorientierten Rentenallokation.
Als taktische Ergänzung zu einer Rentenkernallokation und zu Allokationen mit Fokus auf regelmässigen Einkünften oder Unternehmensanleihen.
Als ertragssteigernder Ersatz für eine Allokation in Unternehmensanleihen im mittleren Laufzeitensegment.
Der CFA Fitzgerald ist insbesondere der Meinung, dass ein dynamischer und flexibler Ansatz für Kredit-Anlagen, bei dem die Bandbreite möglicher Ergebnisse auf der Grundlage von erwarteten Veränderungen der Zinssätze, der Kredit-Spreads und des breiteren wirtschaftlichen Umfelds bewertet wird, das Potenzial biete, in einer Reihe unterschiedlicher Marktumfelder attraktive Gesamterträge zu erzielen.
¹Bloomberg US Treasury Index, 30. September 2008 – 31. Dezember 2024. | ²Der angegebene Spread zeigt die Renditedifferenz gegenüber Staatsanleihen. Quelle: Bloomberg US BB High-Yield Index.
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