Um erfolgreich zu sein, müssen Mikrofinanzteams an entlegene Orte reisen.
Um erfolgreich zu sein, müssen Mikrofinanzteams an entlegene Orte reisen. (Getty Images)
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Investieren entlang der Seidenstrasse

Mikrokredite sind eine nachhaltige Anlage mit beständiger Performance. Vor Ort zählt vor allem Flexibilität.

Aleksandr Eryomin

Die Seidenstrasse ist die wichtigste Handelsroute, die den Osten mit dem Westen verbindet, von China und Hongkong bis zum Herzen Europas. Da es sich bei vielen der Länder entlang dieser Strasse um Schwellenländer handelt, ist es von strategischer Bedeutung, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu unterstützen, die das Rückgrat der wirtschaftlichen Entwicklung dieser Märkte bilden.

Mikrokredite und Mikroleasing ­gehören zu den Instrumenten, die es KMU und Kleinstunternehmen ermöglichen, Zugang zu Finanzierung zu erhalten, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Ein Lkw beispielsweise muss nicht immer gekauft werden, manchmal reicht ein kurzes Leasing.

Auch der Zugang zu finanziellen Mitteln ist ein Thema. Immer noch haben mehr als 2,3 Mrd. Menschen weltweit keine Bankverbindung. Einer der Gründe dafür ist, dass traditionelle Banken in der Regel wenig Interesse an kleinen Kredit­gebern haben, die in Ländern mit hohem Risiko tätig sind. De facto beruhen Mikrokredite auf der Partnerschaft mit Menschen, die nicht zuverlässig genug sind, um einen Kredit nach den herkömmlichen Methoden der Kreditinstitute zurückzuzahlen, die aber eine gute Idee haben, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ihr Geschäft auszubauen.

Vor Ort präsent mit Netzwerk

Die interessantesten Länder für Mikro­finanzierungen entlang der Seidenstrasse sind Russland, Weissrussland, Moldawien, Rumänien, Armenien, Georgien, Aserbaidschan, Tadschikistan, Usbekistan, Kasachstan oder Kirgisistan und China. Um effizient zu sein, müssen Mikro­finanz­­institute (MFI) vor Ort präsent sein. Diese Effizienz hängt auch von einem breiten Netzwerk ab (eigene oder Partner), um selbst die entlegensten ländlichen Winkel zu erreichen.

Ausserdem ermöglicht solch ein Netzwerk die Kontrolle der gesamten Wertschöpfungskette und der potenziellen ­Risiken. Zudem ist die Ausschaltung aller Stellen zwischen der Gewinnung und der Verwendung der Mittel eine wesentliche Leistungsquelle, die den Kreditgebern und den Investoren zugutekommt.

(Mikro-Kapital / Grafik: FuW, ck)

Die Kleinunternehmer benötigen nicht nur traditionelle Finanzdienstleistungen. Sie brauchen Flexibilität und schnelle ­Unterstützung. So benötigen sie sehr oft keinen Kredit für den Kauf eines Autos, sondern wollen nur ein Auto mieten. Deshalb müssen Dienstleistungen mit verschiedenen Optionen entwickelt werden, die sowohl die kurz- wie die langfristige Miete anbieten. Auf diese Weise ist Delimobil entstanden, die in weniger als sechs Jahren zu einem der grössten Carsharing-Unternehmen der Welt geworden ist. Eine schnelle Reaktion der Finanzinstitute ist oft der wichtigste Grund für KMU-Kunden, eine Finanzierung eines Finanzinstituts zu erhalten. Die MFI verfügen über alle Voraussetzungen, um diesen Wett­bewerb gegen traditionelle langsame Finanzinstitute zu gewinnen.

Viele Länder entlang der Seidenstrasse haben wegen hoher Kapitalzuflüsse und ehrgeiziger Reformen einen dramatischen Wandel durchlaufen. Soziale Auswirkungen und wirtschaftliches Wachstum standen in diesen Ländern immer ganz oben auf der Tagesordnung.

Auch Umweltaspekte und eine grüne Wirtschaft werden immer mehr in Betracht gezogen. Die Finanzierung wird für die Erleichterung dieses Übergangs entscheidend sein. Dank der institutionellen Unterstützung ändern sich die Dinge.

Unkorrelierte Anlageklasse

ESG-Finanzierungsgrundsätze sind für die meisten MFI eine Voraussetzung für die Ausübung ihrer Tätigkeit und werden von institutionellen Anlegern gefordert. Dieser Trend wird sich fortsetzen und ­verstärken. Privatanleger haben das Potenzial, zur Entschärfung von Umwelt­problemen und zur Steigerung der sozialen Wirkung beizutragen und gleichzeitig die Chancen zu nutzen, die die Nach­haltigkeit für die Finanzierung bietet. Trotz der Pandemie haben sich die Mikrokredite gut entwickelt und sind widerstandsfähig geblieben.

Es hat sich gezeigt: Selbst in einem «Beinahe-Worst-Case-Szenario» können Mikrokredite immer noch von ihren üblichen Vorteilen profitieren. Zunächst einmal ist die Mikrofinanzierung eine unkorrelierte Anlageklasse. Da sie in die Realwirtschaft investiert, ist sie von den Turbulenzen an den Finanzmärkten weniger ­betroffen. Die Krise des letzten Jahres hat dies bestätigt. Einige Kreditportfolios verzeichneten zwischen März und April 2020 sogar einen Anstieg, was oft an der sofortigen Reaktion des Managements lag.

Frage des Überlebens

Obwohl das Kreditrisiko unter den schwierigen politischen und wirtschaftlichen Bedingungen in vielen Ländern entlang der Seidenstrasse hoch ist, hängt es stark vom Kundensegment ab. Das Segment der Kleinunternehmen ist mit der realen Wirtschaft gekoppelt. Für diese Kunden ist es eine Frage des Überlebens, Mittel und Wege zu finden, um ihr Unternehmen aufrechtzuerhalten.

Sie sind es gewohnt, unter instabilen Bedingungen zu leben, sind äusserst flexibel und passen sich sehr schnell an. All diese Eigenschaften helfen ihnen sehr ­dabei, Krisen mit minimalen Verlusten zu überstehen und sich schnell zu er­holen. Dies erklärt, warum die Ausfall­quoten in Portfolios, die nach Sektoren, Gebieten, Kreditbeträgen und Währungen breit gestreut sind, oft sehr niedrig gehalten werden können.


Aleksandr Eryomin, CEO, ­Mikro-Kapital-Gruppe

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