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Die Zukunft bringt Besserung für Privatanleger

Die Rendite auf Verfall des Schweizer Obligationenmarktes notiert so hoch wie zuletzt vor über einem Jahrzehnt. Das sorgt für Chancen.

Benno Demont, Leiter Investment Management, Graubündner Kantonalbank

Die tiefen Zinsen der vergangenen Jahre stellten Investoren vor grosse Herausforderungen. Vor allem konservative Privatanleger mussten mit einem hohen Obligationenanteil die Renditeerwartung ihrer Anlagen deutlich herabsetzen. Exemplarisch waren die Heraus­forderungen bei den Pensionskassen: Die Lebenserwartung ist gestiegen, die Gesellschaft altert, zudem musste infolge des Tiefzinsumfelds mit tieferem Kapitalmarktertrag gerechnet werden.

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Um diesen Herausforderungen zu begegnen, stehen den Kassen verschiedene Optionen zur Verfügung. Sie können die Leistungen heruntersetzen, indem sie den Umwandlungssatz reduzieren, das Vorsorgekapital durch höhere Beiträge oder eine längere Beitragsdauer steigern oder den Kapitalmarkt­ertrag erhöhen. Bei Letzterem kommt das höhere Zinsniveau zu Hilfe.

Künftige Verpflichtungen

Durch die höheren Zinsen werden die langfristigen Renditeerwartungen erhöht, um die zukünftigen Verpflichtungen zu bedienen. Zudem orientiert sich der technische Zins der Kassen am Zinsniveau. Seit 2022 zeichnet sich dabei eine Trendwende ab. Nach einem langen Abwärtstrend ist der technische Zins zuletzt leicht gestiegen. Der technische Zins ist eine Annahme über die ­zukünftige Rendite, damit werden die Verbindlichkeiten abgezinst. Ein höherer technischer Zins führt heute zu tieferen Verbindlichkeiten.

Das durchschnittliche Pensionskassenportfolio besteht aus 30% Aktien, 30% Obligationen, 25% Immobilien­anlagen und 15% übrigen Anlagen. Da stellt sich die Frage, weshalb die Kassen bei solch tiefen Renditeerwartungen bei Obligationen einen solch grossen Teil in festverzinsliche Papiere anlegten.

«Auch für Investoren mit einem kurzen Anlagehorizont sind Obligationen wieder eine gute Wahl.»

Die tatsächlich in Obligationen investierte Quote haben die Vorsorge­einrichtungen seit 2018 um rund 4% ­reduziert – sie waren also aktiv in der Steuerung der Obligationenquote. Obligationen gelten als risikoarm und bilden damit den Gegenpol zu risikoreichen Anlagen wie Aktien. Die historisch tiefe Korrelation zwischen Anleihen und Aktien über die letzten zwei Jahrzehnte bot ein hervorragendes Zusammenspiel der zwei Anlageklassen im Portfoliokontext.

Sie sind ein geeignetes Mittel, das Portfoliorisiko zu steuern und ideal für Pensionskassen. Zudem ist die Durchschnittskasse wegen der umfangreichen regulatorischen Vorgaben nicht bereit, mehr Risiken einzugehen. Jedem Stiftungsrat einer Pensionskasse ist bekannt, dass eine höhere Aktienquote eine höhere Volatilität mit sich bringt. Viele Kassen wären wohl bereit, kurzfristig eine höhere Schwankungsbreite der Vorsorgegelder zu akzeptieren. Die rigiden Vorschriften über die Sanierung bei einem Deckungsgrad unter 90% hindern sie aber daran. Daher kommt keine Pensionskasse um Obligationen herum.

Stablie Ertragsbasis

Mit der Zinswende schaffen sich Pen­sionskassen nun wieder eine stabile Ertragsbasis für die nächsten Jahre. Gleichzeitig werden Leistungskürzungen für die Destinatäre unwahrscheinlicher. Auch für die übrigen institutionellen Anleger bieten Obligationen unverzichtbare Eigenschaften, wobei diese stark vom Anlageziel abhängig sind. Ein Obligationenportfolio kann die Verpflichtungen auf der Passivseite immunisieren (Liability Driven Investing). Die Geldflüsse der Anleihe werden an die ­erwarteten Ausgaben angeglichen, um das Zinsrisiko zu neutralisieren.

Bei Privatanlegern erfreuen sich Obligationen ebenfalls wieder grosser Beliebtheit. Besonders für konservative Investoren führt kein Weg daran vorbei. Anleger, die auf laufenden Ertrag angewiesen sind, schätzen die periodischen Couponzahlungen, die nun wieder bezahlt werden. Auch für Investoren mit einem kurzen Anlagehorizont sind Obligationen wieder eine gute Wahl. Durch die fixe Laufzeit können die Geldflüsse präzise gesteuert werden. Für Privat­personen ist das Investieren in Obliga­tionen allerdings mit einigen Hürden verbunden. Einerseits fehlt oft das Basiswissen, und anderseits ist der Marktzugang umständlicher, gerade im Vergleich zum Aktienmarkt.

Während aktuelle Aktienkurse jederzeit und fast überall abgerufen können, ist die Informationsbeschaffung bei ­Obligationen deutlich komplizierter. Ein entscheidender Erfolgsfaktor beim Investieren in Obligationen ist zudem der Zugang zum Emissionsmarkt, der in der Regel professionellen Vermögensverwaltern vorbehalten ist. Den meisten Anlegern ist daher die Investition via professionell verwalteten Anlagefonds zu empfehlen.

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