(Getty Images)
Sponsored

Rendite, Schutz und stetiges Einkommen

Trotz des aktuellen Marktumfelds gibt es drei gute Gründe, warum Anleger weiterhin in Anleihen investieren sollten.

Nima Pouyan, Head of Institutional and ETF Schweiz &Liechtenstein, Invesco

Die Zinssätze sind wahrscheinlich auf oder nahe ihrem Höchststand. Dennoch scheinen die Zentralbanker darauf bedacht zu sein, jegliche Begeisterung der Anleger zu unterdrücken. Mehr als die Hälfte der Mitglieder des Federal Open Market Committee (FOMC) in den USA befürwortet eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) beharrt unterdessen darauf, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht vorbei ist, obwohl die Inflation in der Schweiz unter dem Zielwert und deutlich niedriger als in den meisten Volkswirtschaften liegt.

ANZEIGE
ANZEIGE

Die Europäische Zentralbank (EZB) hob die Zinssätze auf den höchsten Stand in der Geschichte der Eurozone und deutete an, dass dies wahrscheinlich die letzte Anhebung war. Dennoch gibt es gute Gründe, warum Anleger weiterhin auf den Anleihenmarkt setzen sollten.

Wertentwicklung

Anleihen sind aufgrund des Zinserhöhungszyklus – oder besser gesagt des erwarteten Endes des Zyklus – zunehmend attraktiver geworden. Die jüngsten Inflationsdaten deuten darauf hin, dass der Höhepunkt der Zinssätze in den meisten Industrieländern bereits erreicht sein könnte, auch wenn die Zentralbanker betonen, dass noch weitere Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung erforderlich sind. Die Anleihenmärkte haben begonnen, die Aussichten auf ein «länger anhaltendes Hoch» einzupreisen. So stieg beispielsweise die zehnjährige US-Schatzanleihe im September um fast 50 Basispunkte. Sie wird nun mit 4,7% gehandelt und damit rund 30 Basispunkte weniger als die zweijährige Anleihe. In der Vergangenheit war eine umgekehrte Renditekurve von Staatsanleihen ein guter Indikator für eine Rezession in den USA, im Allgemeinen bis zu 24 Monate im Voraus.

«ETF-Ströme können ein guter Indikator für die Risikobereitschaft der Anleger sein.»

Da Anleger in der Lage sind, sowohl bei Euro- als auch bei Dollar-Anleihen Renditen von mindestens 4,5% zu erzielen, ohne sich in Anlagen mit niedriger Bonität verirren zu müssen, könnte dies unter Risiko-/Renditegesichtspunkten ein verlockendes Niveau darstellen, insbesondere wenn Anleger über die potenzielle Volatilität ihres restlichen Portfolios besorgt sind. Anleger könnten somit auf den Anleihenmarkt setzen, um von den derzeit hohen Zinsen zu profitieren.

Schutz vor der Volatilität der Aktienmärkte

Wirtschaftliche Sorgen lassen die Aussichten der Unternehmen schwanken und damit auch ihre Aktienkurse, die die Erwartungen der Marktteilnehmer an die Unternehmen spiegeln. Am empfindlichsten reagieren zyklische Werte wie Konsumgüter, Grundstoffe und Finanzwerte auf die Wirtschaftslage. Betrachtet man nur die Bereiche Gesundheitswesen, Basiskonsumgüter und Versorger als rein defensiv, verbleiben nach Marktkapitalisierung etwa drei Viertel des S&P 500 Index, die volatil auf den Konjunkturzyklus reagieren.

Ausdruck findet diese Volatilität im VIX-Volatilitätsindex. Er ist ein wichtiger Indikator für die Unsicherheit der Anleger gegenüber dem Aktienmarkt. Er wird anhand der Preise von Verkaufs- und Kaufoptionen auf den S&P 500 berechnet. Ein hoher VIX-Wert zeigt an, dass die Anleger kurzfristig eine höhere Volatilität am Markt erwarten. So stieg der VIX von Mitte September bis Anfang Oktober um fast 60%. Laut dem VIX-Index haben die Anleger seit März dieses Jahres nicht mehr so viel Volatilität am Aktienmarkt eingepreist. Mit einem Engagement im Anleihenbereich können Anleger daher ihr Portfolio gegen die Volatilität der Aktienmärkte schützen.

Diversifizierung und stetiges Einkommen

Anleihen bieten mitunter stetige Erträge, was die meisten Anleger zu schätzen wissen. Anleger können beispielsweise Obligationen-ETF nutzen, um die gewünschte Duration zu erreichen, einschliesslich Laufzeitbereiche und Produkte mit fester Laufzeit wie bei endfälligen ETF. Streben Anleger eine Diversifizierung über herkömmliche Anleihen hinaus an, bieten festverzinsliche ETF ebenfalls mehrere Möglichkeiten.

So können Anleger beispielsweise über die Kapitalstruktur hinweg zusätzliche Renditen aus AT1-Kapitalanleihen, Vorzugsaktien und hybriden Unternehmensanleihen erzielen.

ANZEIGE
ANZEIGE

Wollen Anleger mehr über die aktuelle Risikobereitschaft am Anleihenmarkt erfahren, können die ETF-Ströme zudem ein guter Indikator für die Risikobereitschaft der Anleger sein. So ist in diesem Jahr der Anteil der Nettoneugelder, die in die Verwaltung von Barmitteln und in Staatsanleihen der Industrieländer fliessen, von Quartal zu Quartal stetig gestiegen, während die Zuflüsse in Unternehmensanleihen zurückgegangen sind. Betrachtet man den Renditeanstieg durch die Umschichtung in Kreditpapiere, wo ein breiter US-Investment-Grade-Index derzeit eine Rendite von 6,1 bis 6,2% aufweist, so stellt sich die Frage, ob dies für das zusätzliche Zinsrisiko, also eine Duration von etwas mehr als sechs Jahren, sowie die geringere Kreditqualität (A-Durchschnitt) entschädigt.

In den kommenden Monaten wird viel von der Inflation abhängen, ihrer Auswirkung auf die Geldpolitik sowie das Wirtschaftswachstum und insbesondere davon, ob die Volkswirtschaften eine harte Landung vermeiden können. Während die ETF-Ströme im dritten Quartal darauf hindeuten, dass die Anleger noch vorsichtig sind, lässt sich beobachten, dass die Anleger beginnen, ihre Allokation in höher rentierliche Vermögenswerte im Anleihenbereich zu erweitern, sobald die Aussichten klarer werden.

Themenspezifische Specials

Mit themenspezifischen Specials, die als zusätzlicher Zeitungsbund erscheinen, bietet «Finanz und Wirtschaft» ihren Leserinnen und Lesern regelmässig einen attraktiven Mehrwert.