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Auf dem Weg zur grünen Energie

Kupfer spielt eine zentrale Rolle bei der Herstellung von Solarzellen, Windturbinen und Elektrofahrzeugen. Anleger können in kupferbezogene Rohstoffe, Bergbauunternehmen und die ganze Wertschöpfungskette von Kupfer investieren.

Frank Härtel, Head Asset Allocation, Daniel Lurch, Portfolio Manager Thematic Equities, und Kevin O’Nolan, Portfolio Manager Discretionary Mandates, Bank J. Safra Sarasin

Kupfer ist für grüne Technologien unverzichtbar, doch die Nachfrage übersteigt das Angebot, vor allem bei der klimabedingten Energiewende. Wie einst die ursprüngliche Kupferzeit, ca. 5500 bis 2200 v. Chr., markiert diese Ausgangslage eine Zeit des Wandels. Die steigende Nachfrage ist auf die Umstellung auf erneuerbare Energien zurückzuführen und betrifft verschiedene Technologien.

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Der Übergang erfordert weltweit erhebliche Investitionen in die Infrastruktur. Kupfer spielt eine zentrale Rolle bei Solarzellen, Windturbinen und Elektrofahrzeugen. Offshore-Windturbinen, die rund 8000 kg Kupfer pro Megawatt installierter Leistung benötigen, veranschaulichen diesen Bedarf. Elektrofahrzeuge, die mehr als 200 kg Metall benötigen, übertreffen damit herkömmliche Autos bei weitem. Bereits jetzt sind mehr als 26 Mio. Elektrofahrzeuge auf den Strassen unterwegs, die Hälfte in China. Der nötige Ausbau des Stromnetzes im Kontext der Elektrifizierung der Wirtschaft steigert den Bedarf an Kupfer zusätzlich. Schätzungen zufolge wird die Nachfrage bis 2035 signifikant steigen, allein um 10% für Elektrofahrzeuge. Investitionen in das Stromnetz benötigen ähnlich viel Kupfer und durch Wind- und Solarkraft steigt der Bedarf nochmals um die Hälfte. Gemäss konservativer Schätzungen also ein Gesamtanstieg um 25% bis 30%.

Verbrauch von Metallen

Die Deckung dieser stark zunehmenden Nachfrage wirft Fragen zu den Möglichkeiten der Kupferversorgung auf. Chile und Peru dominieren heute den Kupferbergbau mit einem Anteil von über einem Drittel an der weltweiten Produktion. Lange Vorlaufzeiten für neue Projekte verhindern einen schnellen Anstieg des Angebots, was die Notwendigkeit einer strategischen Planung unterstreicht. Trotz umfangreicher Reserven stellt die abnehmende Qualität des Erzes eine Herausforderung dar, die sich auf die Abbaukosten auswirkt und letztlich auch die Umwelt stärker beeinträchtigt.

Ökologische Spannungen

Dies in einem Sektor, der ohnehin bedeutenden ökologischen, sozialen und geopolitischen Risiken ausgesetzt ist. Der durch Wasserknappheit und Verschmutzungspotenzial ausgelöste Wasserstress beeinträchtigt die Abbau- und Verarbeitungsprozesse, und trägt zu ökologischen und sozialen Spannungen bei. Die Einhaltung der Menschenrechte und adäquate Massnahmen für die Arbeitssicherheit sind nicht immer gewährleistet. Soziale Spannungen wirken sich wiederum auf die Sicherheit der Kupferversorgung aus, beispielsweise durch Proteste bei grossen Produzenten wie in Peru. Zunehmende Exportbeschränkungen, zu Recht geforderte verbesserte Produktionsbedingungen und höhere Abgaben tragen zusätzlich zur Preisvolatilität bei, wovon rohstoffreiche Länder profitieren sollten.

Anwendungsbereiche

Aus Nachhaltigkeitssicht entsteht durch den erhöhten Kupferbedarf für die Energiewende und den gleichzeitigen Herausforderungen im Bergbau ein Dilemma. Ein kreislaufwirtschaftlicher Ansatz, der sich auf Effizienz, Wiederverwendung und Recycling konzentriert, kann den Druck auf die Primärversorgung etwas mindern. Allerdings variieren die heutigen Recyclingraten, wobei Regionen wie die EU bei der Sekundärproduktion führend sind. Aus der nachfolgenden Grafik geht hervor, dass der Grossteil des in der EU verwendeten Kupfers eine recht lange Lebensdauer aufweist, sodass sich eine Ausweitung der Recyclingbemühungen in Grenzen halten dürfte.

Für Anleger kann es sich daher inmitten steigender Kupferpreise lohnen, neben Investitionen in kupferbezogene Rohstoffe und Wertpapiere von Bergbauunternehmen die ganze Wertschöpfungskette von Kupfer zu berücksichtigen. Dies reicht von Kupferproduzenten über Zulieferer in der Kupferbranche, insbesondere Maschinenbaufirmen und Bergbauausrüstung, bis hin zu unter anderem Recyclingdienstleistern. Unternehmen, die Kupfer vor allem für den Einsatz in Batterien und Ausrüstung für die Elektrifizierung verarbeiten, können ebenfalls von Interesse sein.

Nachfrage höher als Angebot

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Nachfrage nach Kupfer das Angebot mittelfristig übersteigt, was durch die grüne Energiewende noch verstärkt wird. Die Branche steht vor Herausforderungen in Bezug auf die Erzqualität, geopolitische Rivalitäten, Umweltbelange und soziale Defizite.

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Anleger können sich in diesem Umfeld durch strategische Entscheidungen bei Rohstoffen und nachhaltig führenden Unternehmen zurechtfinden.

Die neue Kupferzeit spiegelt nicht nur einen materiellen Wandel wider, sondern auch eine entscheidende Ära bei der Bewältigung des globalen Energiebedarfs.

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