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Beschleunigung der Energiewende

Die Welt befindet sich inmitten einer bedeutenden Energiewende – weg von der Verbrennung fossiler Brennstoffe hin zu Elektrizität, welche aus sauberen, erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Um bis 2050 netto null CO2-Emissionen zu erreichen sind weltweit Investitionen in Höhe von rund 5 Bio. € pro Jahr erforderlich.

Roman Boner und Michael Studer

Ein tiefgreifender Wandel in der globalen Energieerzeugung ist im Gange, denn die Fortschritte in der Wind- und Solarenergietechnologie haben grössere und effizientere Systeme ermöglicht. Die stärkste Windturbine der Welt kann rechnerisch rund 20 000 Haushalte mit Strom versorgen. Erneuerbare Energieträger werden auch immer kosteneffizienter und stossen weit weniger Treibhausgase aus als bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entsteht.

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Die Kosten für Solarenergie sind seit dem Jahr 2000 um 90% gesunken, womit sie heute die günstigste Stromquelle ist. Während im Jahr 2020 nur 9% der Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie stammten, wird erwartet, dass diese Quellen bis 2030 bereits 40% und bis 2050 möglicherweise 70% beitragen werden.

Insgesamt ist der Sektor der erneuerbaren Energien gereift und bietet sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile. Neben Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energien, die sich mit Solar- und Windenergie befassen, ergeben sich Investitionsmöglichkeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Elektrifizierung.

Roman Boner, Portfoliomanager, RobecoSAM Smart Energy Equities Strategie, Robeco
Roman Boner, Portfoliomanager, RobecoSAM Smart Energy Equities Strategie, Robeco
Michael Studer, Co-Portfoliomanager, RobecoSAM Smart Energy Equities Strategie, Robeco
Michael Studer, Co-Portfoliomanager, RobecoSAM Smart Energy Equities Strategie, Robeco

So gibt es spannende Wachstumsfelder sowohl in der Erzeugung von Strom, als auch in der dessen Verteilung und in der Elektrifizierung der Endanwendung. Starkes Wachstum kann bei der Mobilität (Elektroautos) und im Heizungsbereich (Wärmepumpen) beobachtet werden.

Halbleiterhersteller und ­andere Wegbereiter

Die Elektrifizierung der Wirtschaft erfordert riesige Mengen an Halbleitern, vor allem «Leistungshalbleiter», welche für das Schalten (hoher) elektrischer Ströme und Spannungen zuständig sind. Ein typisches Beispiel ist der Übergang zu Elektrofahrzeugen. Bei diesen Fahrzeugen wird der Verbrennungsmotor durch einen elektrischen Motor ersetzt. Dabei wird die notwendige Traktionsenergie von einem aus vielen Leistungshalbleitern bestehenden Wechselrichter von der Batterie in den ­E-Motor weitergeleitet und der Strom dabei von Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt. Es wird erwartet, dass die Zahl der verkauften Elektroautos bis 2030 rund 45 Mio. erreichen wird, was etwa der Hälfte aller verkauften Autos entspricht.

Solar- und Wind bald grösste Stromquellen

Dies wird nicht nur die Emissionen im Verkehrssektor reduzieren, sondern auch die Nachfrage in der Halbleiterindustrie ankurbeln, da ein Elektroauto rund fünfmal mehr Halbleiter braucht (bezogen auf den Dollarwert) als ein Verbrenner.

Ausbau intelligenter ­Infrastruktur

Möchte man die Vorteile erneuerbarer Energien voll ausschöpfen, muss die Infrastruktur ausgebaut und intelligenter werden, um die Energiewende zu unterstützen. Denn intelligente Netze erhöhen die Zuverlässigkeit der Stromversorgung, verringern die CO2-Emissionen durch höhere Effizienz und ermöglichen es den Konsumenten, ihren Energieverbrauch zu steuern.

Für einen effizienteren, zuverlässigeren und sichereren Stromfluss sind Digitaltechnik und Echtzeitkommunikation erforderlich. Um die Klimaziele zu erreichen, sollten sich allein die jährlichen Investitionen in intelligente Stromnetze bis 2030 fast verdoppeln und fast 600 Mrd. $ erreichen. Zudem braucht es grosse Investitionen in die Speicherung von Strom wie Batteriespeicher oder Pumpspeicherwerke um die variablen erneuerbaren Energien zu puffern. Dennoch bestehen nach wie vor Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Netzinfrastruktur: Notwendig sind verbesserte intelligente Stromnetze und eine umfassendere Ladeinfrastruktur für Autos.

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Die derzeitigen Verzögerungen bei der Anbindung erneuerbarer Energiequellen an das Stromnetz unterstreichen die Dringlichkeit. Allein in Grossbritannien, in Spanien und in Italien warten nach Angaben von BloombergNEF insgesamt Wind- und Solarprojekte mit über 150 GW Kapazität darauf, an das Netz angeschlossen zu werden.

Auf der nächsten Welle reiten

In den vergangenen drei Jahren sind die Investitionen in erneuerbare Energien um rund 24% gestiegen und haben damit das Wachstum der Investitionen in fossile Brennstoffe übertroffen. Basierend auf attraktiven wirtschaftlichen Bedingungen, «grünen» Konjunkturpaketen und geopolitischen Ereignissen erwarten wir eine weitere Beschleunigung dieser Investitionen bis 2030.

Der Übergang zu erneuerbarer Energie stellt eine einmalige Anlagechance dar, die auch das Wachstum in verwandten Branchen ankurbelt. Portfoliomanager, die die Dynamik und Komplexität der Energiewende verstehen, können vom Wachstum und den Chancen der Energiewende profitieren und gleichzeitig in Firmen investieren, die zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen.

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